Schachverein Ströbeck
 

Die Kostüme für die lebenden Schachfiguren haben sich im Laufe der Jahrhunderte mehrfach geändert. Die neuen Kostüme sind der Kleidung der Bauern und Bürger 1850 nachempfunden und wurden von der Ostdeutschen Sparkassenstiftung, der Kreissparkasse Halberstadt, gestiftet.

 

 



schwarzer und weißer Bauer



Die Kleidung entspricht der Alltagsbekleidung der Kleinbauern und Landarbeiter um 1850.

  • Die Bauern trugen grobe Leinenkittel in Dunkelblau oder Beige.
  • Dazu gehörte eine Kniebundhose aus schwarzem Cord.
  • Die Kniestrümpfe sind handgestrickt in dunkelblau oder beige.
  • Die schwarzen Schuhe sind extra für die Kinder angefertigt worden
  • Auf dem Kopf trugen die  Bauern dunkelblaue oder beige Kappen, deren Verziehungen mit der Hand gestickt worden sind
  • Zur Bekleidung gehörte ein rotes Halstuch.







schwarzer und weißer Turm



Die Türme tragen die Tracht eines Schäfers bzw. eines Schäfermeisters aus Ströbeck. 

  • Die einfachen Schäfern trugen dunkle Mäntel. 
  • Die Meister ihres Standes trugen helle Mäntel.
  • Die langen Mäntel sind aus derbem Stoff gearbeitet. Auffällig sind die gepaspelten Knopflöcher. 
  • Unter dem Mantel tragen unsere Türme lange dunkle Cordhosen. 
  • Derbe Schuhe, ein schützender Filzhut und ein Halstuch aus Baumwolle gehören ebenfalls zur Bekleidung. 
  • Das Geschirr für die Hütehunde und der typische Hirtenstab vervollständigen das Bild des Schäfers.




weißer und schwarzer Springer



  • Die weißen Springer tragen die Parade-Uniform der Halberstädter Kürassiere. (Kürassiere waren Reitersoldaten, die lange Zeit in Halberstadt stationiert waren. Auch viele Bauernsöhne aus Ströbeck dienten in diesen Regimentern. Im Volksmund hießen sie einfach Mehlsäcke, wegen ihrer weißen Uniformen.) 
  • Die schwarzen Springer tragen die dunkelblauen Dienstuniformen dieser Kürassiere. 
  • Zu den weißen oder dunkelblauen Uniformjacken gehören Reithosen, lange Stiefel, Koppel und Mützen.





weißer und schwarzer Läufer



  • Die Läufer tragen die Kleidung einer Botenfrau, die es früher in Ströbeck gab. (Diese Botenfrau verkaufte für die kleinen Leute aus dem Dorf Eier, Butter, Speck und andere Sachen in der Stadt. Sie verstaute die Dinge in Korb und Kiepe. Damit lief sie zu Fuß nach Halberstadt und verkaufte dort die Sachen. Auf dem Rückweg brachte sie aus der Stadt Garne, Nadeln, Stoffe und all die Kleinigkeiten mit, die es im Dorf nicht gab. Auch Briefe transportierte sie. Auf diese Weise wurden auch die Züge einer Fernschachpartie zwischen dem Ströbecker Schachverein und einem Schachclub in Halberstadt übermittelt.)
  • Zur Kleidung der Botenfrau gehörte eine kleingeblümte Baumwollbluse, ein langer, in viele Falten gelegter Leinenrock mit handbestickter Schürze, handgestrickte Strümpfe, derbe Schuhe und ein Kopftuch.




weiße und schwarze Königin



Die Königinnen tragen die Sonntagstracht der Ströbecker Großbäuerinnen im 19. Jahrhundert.
(Die Bauern hatten in dieser Zeit durch den Anbau von Zuckerrüben und Weizen auf dem guten Boden einen gewissen Reichtum erworben. Diesen zeigten sie auch selbstbewusst durch ihre Kleidung. Für unsere Kostüme dienten noch vorhandene Original-Kleidungsstücke als Vorlage.) 

  • Die Bäuerinnen trugen einen langen Rock aus Seide oder Wolle; darüber eine bestickte Seidenschürze. 
  • Den Oberkörper schmückte ein Mieder aus handgewebtem Damast. 
  • Auffällig sind die Schultertücher aus Seide.  (Eine ältere Dame aus Ströbeck hat beide Tücher, wie auch die Kappen unserer Bauern mit der Hand gestickt. Als Vorlage dafür dienten ein Schultertuch und eine Kappe aus unserem Schachmuseum. Typisch für Ströbeck und unsere Region waren damals die Bänderhauben als Kopfbedeckung für Frauen.)





weißer und schwarzer König



Unsere Schachkönige tragen die Sonntagstracht der Ströbecker Großbauern um 1850. 


  • Dazu gehörte ein langer Gehrock aus edlem Tuch, der mit vielen Knöpfen verziert war. 
  • Unter den Gehrock gehörten ein weites Leinenhemd und eine Weste aus edlem Damastgewebe. 
  • Die Kniebundhose ist aus feinem Leder gearbeitet. 
  • Gestrickte Strümpfe, feine Lederschuhe und ein Zylinderhut runden das Bild ab.




Schleich (Rat der Königin) ist eine Figur aus dem Kurierschachspiel